Die
Gefängnis-Interviews
Ein Buddha in
Ketten: ein Spiegel unserer Zeit
Diese Ereignis wird wahrscheinlich ebenso in die Geschichtsbücher eingehen wie einst die Kreuzigung in
Palästina.
Doch die Verschleppung Osho's kam für alle Beteiligten so überraschend, dass das völlig überraschte Aufsichtspersonal in der ersten Haftanstalt noch gar nicht so recht begriff, wen sie da in Ketten vor sich stehen hatten und was sie mit ihm anfangen sollen. Aus dieser Unkenntnis heraus und entgegen der stattlichen Absicht, Osho zum Schweigen zu bringen, genehmigte Sheriff C. W. Kidd, Leiter des Mecklenburg County Jail in Charlotte / North Carolina, am 29.10.1985 den Fernsehteams von ABC und Channel 6 Osho im Gefängnis zu interviewen. Eine Entscheidung, die seiner weiteren Karriere im Staatsdienst sicher nicht hilfreich gewesen ist.
Doch so entstanden Aufnahmen von irritierender
Faszination: Völlig überrascht über seine Verschleppung, die ohne jeden konkreten Vorwurf oder gar Haftbefehl erfolgte, gibt Osho hier seine Empörung über die US-Behörden zum Ausdruck.
30 Jahre lang hat er in Indien alle Religionen und alle Mächtigen und Staatsführer angegriffen, aber nie wurde er mit solch staatlicher Willkür gegen seine Menschenrechte konfrontiert.
Schon zu dieser Zeit, als in der Commune noch alle hofften, Osho würde bald wieder zurück sein, war für ihn klar, dass er die USA anschließend verlassen wird.
|